Geologie  Islands

 

Feuer und Eis sind die gewaltigen Naturkräfte, die auch heute noch die Insel gestalten und weiterhin verändern. Mit ihrem Verbündeten – dem Wind – haben sie die Hochebenen, Wiesen, Wüsten, Gletscher, Geysire, Buchten, Heide und Berge geschaffen. Es sind die schier endlosen Formen und zahlreichen Farbenspiele in der Landschaft, die die Faszination Islands ausmachen.

Die weit im Norden des Atlantiks gelegene Insel ist nach Großbritannien die Zweitgrößte  Europas. Sie verdankt Ihre Entstehung dem Auseinanderdriften zweier tektonischer Platten auf dem mittelatlantischen Rücken – der nordamerikanischen und der europäischen.

Island ist beiden Erdplatten zuzurechnen, denn durch Island verläuft die Trennlinie – eine Nahtstelle, an der aus einem riesigem Magmareservoir aus den Tiefen Lava nachquillt und auch heute noch die Vulkane ausbrechen lässt.

W_0575R_TLUSDer letzte Ausbruch – Grimsvötn – war 2004, dannEyjafjallajökull 2010. Man rechnet etwa alle 5 Jahre mit einem Ausbruch.

Seit der Besiedlung Islands durch die Wikinger vor 1100 Jahren sind 250 verschiedene Vulkane ausgebrochen. Im Jahre 1783 fand die größte Eruption beim Ausbruch des Laki statt.

Auf einer Strecke von 25 km wurden aus etwa 130 Kegel und Krater 14 Milliarden Kubikmeter Lava ausgeworfen und veränderten ganze Landesteile mit dramatischen Folgen für Mensch und Tier. Riesige Lavafelder an der sogenannten Lakispalte zeugen heute noch davon. Auch die heutigen vulkanische Aktivitäten und ihre imposanten Nebenerscheinungen, wie heiße Quellen, Solfatoren und Geysire begleiten den Besucher auf seiner Reise durch das Land.

Spuren vergangener Vulkanausbrüche sind auch anhand der Gletscherstrukturen gut sichtbar.

Sie sehen teils wie Jahresringe der Bäume aus oder haben Strukturen wie eine übergroße Elefantenhaut, wenn Lavaasche, die in den Gletscherspalten eingelagert wurde. Durch das Fließen der Gletscher werden diese Formen aufgebrochen und so verändert, dass kalligraphisch anmutende Bilder entstehen.
Trotz der nördlichen Lage, Island liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Sibirien und Alaska, sind durch Atlantik und Golfstrom die Temperaturen eher mäßig. Die Insel unterliegt einem permanenten Wechsel von nordatlantischer und arktischer Luftströmung.Der hieraus resultierende, in kurzer Zeitabfolge stattfindende Temperaturwechsel zwischen Tauwetter und Frost, lässt Felsen und Gestein zersetzen und bietet damit erst die Voraussetzung Boden zu schaffen. Der Wind, als nächster Gestaltungsgehilfe, verteilt diesen.

Ein imposantes Schauspiel ist zu beobachten, wenn bei bestimmter Wetterlage, sich eine starke Nordströmung mit Windgeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometer bildet,  und dadurch ganze Gebiete im Landesinnern und an der Küste in Bewegung sind. Durch die großen Gletscher- und Gebirgssysteme wird dieser Effekt durch Fallwinde noch verstärkt und man sieht dann, nicht nur aus der Luft,  diese mit einem Kranz von Sandstürmen umgeben.

 

Wasser kommt in Island nicht nur in der Form von Eis und Schnee vor. Zahlreiche Bäche und Flüsse durchziehen die Insel auf dem Weg zum Meer, gespeist durch immense, nicht enden erscheinende nicht enden wollende scheinbar unendliche Gletschersysteme, wie z.Bsp. des Vatnajökull.
Jeder Fluss hat seinen eigenen Charakter, denn auf seinem Weg sammelt und löst er allerlei Material, wie Schlamm, Asche und Mineralien, das ihm Farbe und Erscheinungsbild gibt.Die Isländer, in ihrer besonderen Art der Namensgebung von Naturerscheinungen, haben ihnen deshalb auch Namen wie Hvitá)1, Svartá)2 oder gar Fúlilækur)3 gegeben.

 

Nicht selten werden beim Anblick der Luftbilder Zweifel geäußert und man fragt, wie die Natur Farben dieser Art und Intensität schafft. Oder ist hier Technik und Nachbearbeitung am Computer im Spiel? In der Tat ist es teilweise schwer verständlich, wie ein See im Landesinneren so unverschämt Blau strahlen kann oder Flüsse und Seen an der Südküste ein so intensives Orange beinhalten.  Beim Erkalten der heißen Lavaströme kommt es zum Auskristallisieren verschiedener Mineralien, die dann vom Wasser wieder gelöst werden. Mit fast 80% dominiert hier basaltisches, d.h. kieselsäurearmes Gestein, während die Reste auf kieselsäurereiches Gestein und Sedimentite entfallen. Die vulkanische Förderprodukte bestehen aus silikatischen Oxiden, Wasserdampf, Kohlendioxid, Schwefel, Ammoniak, Phosphor und Eisen. Eisenmineral ist eins der wichtigsten Farbpigmente der Erde.  Es befindet sich im Boden, meistens im Vulkangestein gebunden. Durch saures Moorwasser gelöst, wird es in die Flussläufe getragen, die dann in den verschiedensten Abstufungen von hellbraun bis Orange leuchten.

Die blaue Farbe einiger Seen und meist kleineren Flussläufe wird durch Kieselsäure hervorgerufen, die die Eigenschaft hat, vor allem blaue Strahlen der Sonne zu reflektieren.Ein faszinierender Anblick, wie die Kräfte der Natur dann im weiteren Flussverlauf diese Farben durch Strömung, Wind und Wassertemperatur verwirbeln, mischen oder ablagern. Es entstehen dadurch ganz eigenartige Strukturen, Formen und Farbverläufe.

 

Wetter

Wie das Wetter genau wird, können auch die Isländer nicht vorhersagen. Jahreszeitliche Schwankungen, aber auch die Klimaveränderung lassen Prognosen für das nächste Reisejahr zum Glückspiel werden.

In den vergangenen 10 Jahren hatte ich alle Wetterschwankungen erlebt. Wenig Schnee im Winter,  trockene oder verregnete Sommer, niedrige oder sehr warme Temperaturen,  Sturm, Frosteinbrüche – alles ist jederzeit möglich. Manchmal sogar mehrmals am Tag!

In normalen Klimaperiode kann man davon ausgehen, dass Mitte Juni bis Ende August das Wetter frühsommerlich ist, verglichen mit den Temperaturen in Deutschland.

In den Vergangenen Jahren waren es zum Teil schon im Mai (2012) außergewöhnlich mild, es gab im August (2004) Temperaturen, die mit unserem Hochsommer mithalten konnten. Aber das ist halt nicht nicht die Regel.

Kleidung und sonstige Ausrüstung

Wetterfeste, warme Kleidung ist erforderlich. Durchschnittlich werden in den Sommermonaten auf Island nur Temperaturen von ca. 10 maximal 15 Grad erreicht. In der Nacht können die Temperaturen auf 5 Grad und weniger fallen. Dazu kann es stark stürmen. Scheint dagegen die Sonne und man hält sich im Windschatten auf ist es geradeszu sehr warm.

Hier ist die Bekleidung am vorteilhafsten, die sich flexibel gestaltet (Zwiebeltaktik).
Unbeständige Wetterbedingungen, Kälte und wechselnde körperliche Anstrengungen hat sich das Mehrlagenprinzip als effizienter Wind- und Kälteschutz bewährt. Dabei werden mindestens drei Kleidungsschichten übereinander getragen, die miteinander funktionieren.

Wanderungen zu abgelegenen Stellen finden in meistens in unwegsamen Gelände statt. Festes Schuhwerk (Wanderschuhe) mit fester Profilsohle und knöchelhohem Schaft sind hier die unbedingt ratsam. In den Zeiten ausserhalb des Isländischen Sommers ist für Wanderungen in der Nacht und den Dämmerungsphasen eine Stirnlampe (oder Taschenlampe) ein wichtiges Hilfsmittel.